Die „Macht ist stark“ in Dassow, einer Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg.
Die galaktische Fan-Art Ausstellung im Outpost One, die seit Juli diesen Jahres besucht werden kann, ist der Tipp schlechthin für alle Star Wars Fans. Am 7. September wurde sie im Rahmen der 800-Jahrfeier in Dassow offiziell eröffnet, und hochkarätige Gäste waren dabei: der Schauspieler Angus MacInnes alias Jon „Dutch“ Vander und Hans Georg Panczak, die deutsche Synchronstimme von Luke Skywalker. Ein Fest für jeden Fan. Auf einer Fläche von mehr als 1.300 Quadratmetern kann man eintauchen in die Welt von C3PO und Co. Dargestellt wird die 1. Trilogie, also die heutigen Teile 4-6.
Kirstin Langrock, die gemeinsam mit ihrem Mann Marc diese Ausstellung betreibt, nimmt mich mit auf eine Reise durch die Galaxie, die sonst für die Besucher als Führung mit Tourguides im Halbstundentakt angeboten wird. Eine Führung dauert 60 bis 90 Minuten.
Kirstin merkt natürlich sofort, dass ich keine Ahnung habe von der Materie, erklärt mir bereitwillig und geduldig jedes der aufgebauten 30 Sets und gibt mir die nötigen Informationen, die die Besucher sonst per Audiounterlegung durch Tablets erhalten.
Gleich am Eingang der Ausstellung werde ich begrüßt von Darth Vader und mehreren Stormtroopern, die sogar mir als absolutem Laien bekannt sind. Das macht mich stolz, ich lasse mich ein auf das Abenteuer und lerne in den kommenden anderthalb Stunden alles über Han Solo, R2-D2, und Master Yoda. Wir kommen vorbei an atemberaubenden und originalgetreuen Kulissen, die größtenteils entstanden sind in enger Zusammenarbeit mit Kulissenbauer Oliver Kolb und Unterstützung der Firma Kunststoff Oest in Dassow.
Die Figuren, egal, ob ich sie schon kenne oder heute erst kennenlerne, sind täuschend echt und teilweise beängstigend, genau wie die gesamte Atmosphäre. „Daher dürfen Kinder unter 14 Jahren auch nur in Begleitung von Erwachsenen die Ausstellung besuchen.“, beruhigt mich Kirstin.
Nach dem Motto „von Fans, für Fans“ sind einige der Exponate von anderen Fangruppen aus der ganzen Welt geschaffen worden, und zwar Deutschland, Holland, Belgien, England und sogar aus Amerika. So sind einige Büsten von namhaften amerikanischen Künstlern wie Jordu Shell oder dem englischen Künstler Andy Wright geschaffen wurden, die für ihre Büsten Silikon und Echthaar verwenden, was die Figuren sehr lebendig erscheinen lässt und auch ich denke beim Vorbeigehen manchmal, dass mir jeden Moment Prinzessin Leia zuzwinkert oder der Imperator die Hand hebt.
Die gefertigten Köpfe stehen auf entsprechend modifizierten Schaufensterfiguren, die Kostüme werden in Holland maßgeschneidert. Dabei wird auf jedes noch so kleine Detail geachtet, „weil der aufmerksame Experte und Kenner sofort merken würde, wenn irgendwo ein Knopf fehlt oder das Hemd eine Spur zu dunkel ist.“, sagt Kirstin, die für alles Organisatorische verantwortlich ist. Abgerundet werden die Kulissen von tollen Wandbildern, die der Lübecker Künstler Laeth Al-Bayati beigetragen hat. Die Atmosphäre erzeugt zwar Gänsehaut, alle Kulissen zusammen aber ergeben ein einmaliges Kunstwerk, das nicht nur eingefleischte Fans verzaubert. Und auch ohne Fan zu sein, kann ich verstehen, dass man sich davon mitreißen lässt.
Obwohl Marc der eigentliche „Nerd“ und seit Kindertagen glühender Fan ist, ist Kirstin der dunklen Seite der Macht inzwischen auch verfallen. Viele der Figuren stammen sogar aus dem Privatbesitz des Paares. „Entstanden ist die Idee mit der Ausstellung eigentlich eher durch Freunde, die von unserem Heimkino im Space-Look so angetan waren.“
Sie aus Lübeck, er aus Rendsburg, beide seit 15 Jahren verheiratet und seit vielen Jahren in Pötenitz lebend, haben ihren Traum verwirklicht und wollen in Zukunft Fans und Nichtfans mit der Ausstellung begeistern. Und warum in Dassow? Kurze Antwort von Kirstin: „Wir wollten es da machen, wo es DAS noch nicht gibt!“