Wie Ludwigslust zu seinem Namen kam

Wo sich heute Ludwigslust befindet, gab es ab dem 13. Jahrhundert das Dörfchen Klenow. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließ Herzog Christian Ludwig II. hier ein Jagdschloss errichten. Dank des Waldreichtums in der Umgebung konnte er hier seiner Jagdleidenschaft nachgehen: Es war ihm eine Lust, hier zu leben und so verfügte Christian Ludwig 1754, dass dieser Ort „von nun an und für alle Zeiten Ludwigslust heißen möge.“

Eine Stadt, die auf dem Reißbrett erdacht wurde

Während die meisten deutschen Städte historisch gewachsen sind, hat Ludwigslust eine andere Geschichte: Der Ort entspringt den Ideen des mecklenburgischen Landesherrn. Herzog Friedrich beauftragte Mitte des 18. Jahrhunderts die besten Architekten und Baumeister, ein Versailles des Nordens zu planen. Eine gut durchdachte barocke Stadtanlage entstand, eine Kirche, ein Schloss, Wasserspiele und ein Park. Herzog Friedrich war ein Feingeist, störendes Gewerbe wurde in Ludwigslust nicht zugelassen. So sucht man z.B. einen Marktplatz vergeblich. Die Stadtanlage jedoch ist auch heute noch fast vollständig erhaltenen, die nach der politischen Wende 1989 begonnene Sanierung eine Erfolgsgeschichte.

Das Schloss Ludwigslust: Ein barocker Prachtbau aus Papier

Herzog Friedrich brauchte für seine ehrgeizigen Bauprojekte eine ansprechende Innenausstattung. Das Geld jedoch war knapp! Da kam ihm die Idee des herzoglichen Lakaien Johann Georg Bachmann gerade recht. Altes unbrauchbares Papier und alte Steuerakten wurden zu Pappmaché verarbeitet. Mit Blattgold belegt, konnte so mit geringen Mitteln eine imaginäre Pracht in Szene gesetzt werden. Zudem war das Pappmaché wasserfest und witterungsbeständig. Sämtlicher Schmuck im Goldenen Saal des Barockschlosses, wie Deckenleuchten und Wandleuchter, aber auch die prächtigen Figuren auf dem Dach der Schlossanlage bestehen daraus. Heute kannst du in der Manufaktur im Palais Bülow dem Geheimnis des „Geleimten Papiers“ auf den Grund gehen. Besucher können hier die alte Kunst nicht nur bewundern, sondern auch selbst das Papiermaché-Verfahren ausprobieren.

Ludwigsluster Schlosspark: Eine Parkanlage, die ihresgleichen sucht

Er ist nicht nur der größte Park in Mecklenburg-Vorpommern, sondern wurde auch zum zweitschönsten Park Europas gekürt. Der Ludwigsluster Schlosspark beeindruckt durch seine künstlerische Gestaltung, Artenvielfalt und die Harmonie, die er ausstrahlt. Mit dem Bau des Jagdschlosses wurde 1731 – 1735 ein erster kleiner Park angelegt. Dieser wurde ständig erweitert, nach und nach kamen die verschiedensten Bauwerke hinzu: Mausoleen, Denkmäler, eine Grotte, eine steinerne Brücke. Der Ludwigsluster Schlosspark umfasst eine Fläche von ca. 120 ha und ist damit der ausgedehnteste Landschaftspark Mecklenburgs. Zu allen Jahreszeiten lädt der Schlosspark zu weitläufigen Spaziergängen ein und bietet euch einen wundervollen Ausblick über weite Wiesen, spiegelnde Wasserflächen und eine Vielzahl von alten und seltenen Bäumen.

 

Von der Kleinkinderbewahranstalt zum ältesten Kindergarten Mecklenburgs

1829 wurde die erste Kleinkinderbewahranstalt in Mecklenburg gegründet. Später wurde sie Kleinkinderschule genannt. Das „Alexandrinenstift“, wie die Einrichtung heißt, war zunächst in verschiedenen Gebäuden untergebracht, bis der Großherzog 1874 der Bitte nach einem größeren Domizil entsprach und das Haus Am Bassin 22 in Ludwigslust zur Verfügung stellte. 1996/97 wurde das Haus in großem Umfang saniert und vergrößert. Das Nachbarhaus am Bassin 21 kam hinzu. Heute ist das „Alexandrinenstift“ die viertälteste Kita in Deutschland.

Ostalgie: Trabbi XXL

Die Produktion des PKW Trabant wurde am 30. April 1991 eingestellt und das ostdeutsche Fahrzeug verschwindet seither immer mehr aus dem Straßenbild. Für Liebhaber bleibt er aber Kult. In Ludwigslust wurde 1998 über den MC Ludwigslust das Projekt “Weltgrößter Trabant” ins Leben gerufen. Jugendliche des Fan- und Jugendklubs “1000 PS” des MC Ludwigslust e.V. arbeiteten mit viel Elan an ihrem Projekt. Der „Trabbi XXL“ wurde 1999 fertig gestellt und anschließend in den Landesfarben lackiert. Mit einer Länge von 13,11 Metern hält der Super-Trabbi den Rekord im Guinnessbuch der Rekorde. Zu besonderen Anlässen kann der Trabbi gemietet werden.

Im Drehkreuz der Metropolen Hamburg und Berlin

Ludwigslust ist seit 2016 ICE-Haltepunkt auf der Strecke Hamburg-Berlin: In 40 Minuten gelangt man bequem nach Hamburg und in 60 Minuten nach Berlin. Die Stadt ist deshalb ein beliebter Wohnstandort für Pendler. Heute hat Ludwigslust mit einer direkten Anbindung an die Bundesautobahnen A 24 und A14 (Kreuz Schwerin) den direkten Zugang zum Autobahnnetz des Landes. Auch die Ostsee ist keine Autostunde entfernt.

Und übrigens: Einheimische nennen ihre Stadt liebevoll LULU.